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Enkhausen kurz nach dem 2. Weltkrieg

Ereignis-Datum: 5. August 1945

Mit der Kapitulation vom 8. Mai 1945 waren die Sorgen und Nöte der Menschen längst nicht bewältigt. Viele Familien, auch in Enkhausen, warteten auf die Rückkehr ihrer Väter und Söhne aus dem Krieg oder wenigstens auf ein Lebenszeichen von ihnen. Manche Familien blieben im Ungewissen und hofften, dass ihre Angehörigen in Kriegsgefangenschaft waren. Viele warteten 5 Jahre oder länger, manche warteten vergeblich. Einer der letzten Enkhauser Kriegsgefangenen kehrte 1953 nach Hause zurück.

Hinzu kam der Hunger. Oftmals waren die Wege zum Brotkauf vergeblich. Lebensmittel waren Mangelware. Die “Hamsterer” kamen aus den Städten aufs Land, oft mit den letzten Resten ihrer Habe, um sie in Kartoffeln und Brot umzusetzen. Der Schwarzmarkt blühte. Es wurde alles getauscht, was gegen Essbares eintauschbar war. Die Familien, meistens Mütter, gingen mit ihren Kindern in den Wald, um Bucheckern zu sammeln, aus denen Oel gewonnen wurde. Auf den abgeernteten Feldern wurde zusammengesucht, was an Getreide oder Kartoffeln nach der Ernte auf den Feldern liegen geblieben war. Die Rentenmark war wertlos geworden. Trotz strenger Kontrollen blühte der Schwarzhandel.

Am 20. Juni 1948 wurde die DM eingeführt. Pro Kopf gab es 60 DM. Es fehlte noch an allen Ecken und Enden, z.B. beim Vieh, bei Lebensmitteln oder der Kleidung, aber es ging ab diesem Zeitpunkt aufwärts. Viele Enkhauser bauten zur Eigenversorgung in ihren Gärten Gemüse an und hielten Hühner, Schweine und/oder Ziegen.

Das Leben in der Dorfgemeinschaft blühte langsam wieder auf. Nach langen Zeiten von Kummer und Leid gab es wieder mehr Freude am Leben. Schon 1946 feierte der Gesangverein Cäcilia Enkhausen wieder alljährlich ein Waldfest, das 1946 auf dem Bailer Hof und 1947 unter den Eichen, auf Messlers Kamp, stattfand. Am 18. Juli 1948 wurde das Waldfest als 25jähriges Vereinsjubiläum in der Scheune des Landwirts Josef Feldmann, genannt Knepper, gefeiert. In guter Feierlaune regten einige hier Männer an, in Enkhausen auch wieder ein Schützenfest zu feiern. Gesagt, getan: Am nächsten Tag fand das erste Enkhauser Schützenfest statt. Improvisiert, aber unvergesslich.

Erstes Nachkriegsschützenfest mit einem Akkordeonspieler als Festmusik
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