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Enkhausen von 1933 – 1945

Ereignis-Datum: 14. Oktober 1933

Die Weltwirtschaftskrise dauerte von 1929 bis 1931 und ging auch an Enkhausen und dem ganzen Kirchspiel nicht spurlos vorüber. Die Pfarrchronik berichtet 1931 von 600 – 700 Arbeitslosen bei einer Einwohnerzahl von 3ooo. In diese Zeit fiel mit der Machtergreifung Adolf Hitlers das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Auch in Enkhausen gab es zum Beginn einige Anhänger. Am 1. Mai 1933 wurde auf dem Dorfplatz (vor dem heutigen Ehrenmal) eine Hitler-Linde gepflanzt. Der Baum ist schnell eingegangen und wurde durch eine Trauerweide ersetzt. Im Herbst 1933 gab es einen großen Umzug mit liebevoll geschmückten Wagen und folkloristischen Trachten, der bei herrlichem Sonnenschein – Hitlerwetter hieß es später – von Hachen ausging und über Tiefenhagen. Langscheid, Melschede, Hövel und Enkhausen zurück nach Hachen führte. Den Abschluss fand das Fest, dass als Erntedankfest geplant war, im Hachener Schützenzelt. Die Röhrtalhalle gab es noch nicht. Waren die Anfangserfolge, vor allem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit noch als Erfolg zu bewerten, gab es auch hier andere Ereignisse. So musste Vikar Spieker aus Hövel wie es in der Pfarrchronik heißt, “infolge politischer Verhältnisse” versetzt werden. Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter taten gut daran, sich in allem, besonders kritischer Äußerungen, zurückzuhalten. Interessant ist es, die Hinweise auf die Jugendfeiern des Dekanates am Christkönigtag, die gewöhnlich in Sundern stattfanden, in der Pfarrchronik nachzulesen. Trotz der politischen Lage scheinen diese gut besucht gewesen zu sein, 1937 wurden z.B. 500 Teilnehmer aus der Pfarrei Enkhausen registriert.

Am 1. September 1939 beginnt der 2. Weltkrieg. Es wurden etwa 50 Wehrpflichtige aus der Pfarrei eingezogen. Die ersten Kriegsjahre sind bestimmt von der Angst und den Sorgen um die Liebsten an der Front und von der Trauer in den Familien, die über den Tod an der Front eines ihrer Angehörigen erfahren haben. In der Heimat angekommen ist der Krieg mit der Bombardierung der Möhnetalsperre in der Nacht vom 16. zum 17. Mai 1943, in der auch der Sorpedamm bombardiert wurde. Der Möhnedamm brach und überflutete das Möhnetal Mehr als 2000 Menschen fanden den Tod. Der Sorpedamm hielt. Zeitzeugen berichteten, dass auch in Enkhausen, “In den Wolken” Flugabwehrgeschütze aufgebaut wurden. Am 12. April 1945 rückten die Amerikaner in Enkhausen ein. Die Pfarrchronik berichtet: “In Enkhausen 20 Granaten. Die Häuser von Schümer-Hafner und Verhasselt waren zeitweilig unbewohnbar. Auch die Kirche, die Schule und Flüggen Haus erhalten Treffer. Am 16. April Kapitulation des Ruhrkessels, am 8. Mai völlige Kapitulation.” In Enkhausen gab es 21 Gefallene und Vermisste. Die Gemeinde errichtete 1960 eine würdige Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.

 

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